Generalversammlung

Gemeinsam stark: Nachwuchs rückt nach und Versammlung ebnet durch Kompromiss Weg für außerordentliche Generalversammlung

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Am Sonntag, den 07.05.23 lud der Vorstand zur ordentlichen Generalversammlung in die Schützenhalle ein. Die Generalversammlung war etwas schwächer besucht als vor den Corona-Jahren, aber doch deutlich stärker als in den letzten beiden Jahren. 74 Schützen waren erschienen, um den Berichten des Vorstands und der Kommissionen zu lauschen und durch ihre Stimmabgabe bei Wahlen aktiv an der Gestaltung mitzuwirken. 

Pünktlich um 17 Uhr eröffnete der 1. Vorsitzende Christoph Pietschmann die Generalversammlung 2023 mit der Begrüßung von Majestät Louis II. aus dem Hause Gerlach, dem Hof, den Ehrenhauptmännern Matthias Pack und Dieter Lusebrink, der ehemaligen Majestäten sowie natürlich aller anwesenden Schützen. Die Ehrenvorsitzenden Reiner Schenk und Udo Herrmann konnten aufgrund anderweitiger Termine nicht teilnehmen. 

Anschließend bat Hauptmann Thomas Schenk darum, dass sich die Anwesenden zur Totenehrung erheben, um den verstorbenen Schützenbrüdern zu gedenken, welche seit der letztjährigen Generalversammlung verstorben sind. 

Danach ergriff Geschäftsführer Holger Bahs das Wort und legte den Geschäftsbericht des vergangenen Schützenjahres vor. Trotz eines großartig angenommenen Festes fiel dieser durch viele Faktoren weniger positiv aus. Die fehlenden Einnahmen der ausgefallenen Schützenfeste, die daraus resultierend ausbleibenden Neumitglieder und vor allem die gestiegenen Kosten für Ersatzbands, die durch den krankheitsbedingten Ausfall der ursprünglich geplanten Band einspringen mussten, wurden als Gründe angeführt. Durch die kurzfristige covidbedingte Absage habe es keinerlei Chance gegeben, durch Verhandlungen oder Preisevergleiche die Kosten zu senken. Zusätzliche Kosten in diesem Jahr sind dem Verein durch neue Vorschriften hinsichtlich der Anschaffung der neuen Überwachungsanlage und des neuen Waffenschrankes am Schießstand entstanden. Trotz dieser außergewöhnlichen Unkosten sei der Schützenverein in einer soliden finanziellen Lage und Geschäftsführer Holger Bahs blickt sehr zuversichtlich in das kommende Schützenjahr. 

Christoph Pietschmann dankte jedem einzelnen Kommissionsmitglied für die geleisteste Arbeit und warb zugleich für Nachwuchs, speziell für die Kinder- und Festbuchkommission. Ausgesprochen lobend dankte er auch den Frauen und Familien aller Aktiven, ohne deren Unterstützung, sowohl aktiv als auch passiv, Vieles nicht möglich gewesen wäre. 

 Ebenfalls ein großer Dank ging an alle Gönner, die mit großen und kleinen Spenden an vielen Ecken immer wieder einspringen. 

Der Rückblick auf das Osterfeuer und das Ostereierschießen fiel aufgrund der guten Besuchszahlen, des reibungslosen Ablaufs und auch monetär ausgesprochen positiv aus. (siehe auch Buntes Treiben am Schießstand: Ostereierschießen und Osterfeuer 2023)

Trotz des Todes von Leo Fichna, unseres langjährigen Schaustellerbetreibers und guten Freunds vieler Müllenbacher Schützen, konnten die bereits im vergangenen Jahr geführten Gespräche den Kirmesbetrieb am Schützenfest-Wochenende sicherstellen. Eine deutliche Veränderung zum nächsten Schützenfest wird es allerdings in Form eines neuen Festwirtes geben. Trotz intensiver Gespräche und Bemühungen hatte die Festwirtin des vergangenen Jahres die Entscheidung getroffen, die Aufgabe des Festwirtes nicht fortzuführen zu wollen. Nach einigen Gesprächen konnte mit Stefan Kranz ein erfahrener, für Müllenbach neuer Festwirt gefunden werden. Der Schützenverein freut sich auf die langfristige Zusammenarbeit. 

Einen Appell richtete der 1. Vorsitzende an alle Schützenbrüder bezogen auf die Teilnahme an den vereinseigenen Veranstaltungen. So seien die Besucherzahlen der Preisschieß-Sonntage leider hinter den Erwartungen geblieben, obwohl diese doch das Zentrum unseres Schießwesens seien.  

 Im Anschluss berichtete der 2. Vorsitzende, Dennis Montag, über die Lage der Auswärtstermine. Die bisherigen Bustransfers zu den Auswärtsterminen konnten leider nicht aufrecht gehalten werden. Nach langer Suche wurde Ersatz gefunden, doch auch hier seien die Mehrkosten beträchtlich.  
Das Seniorenkaffeetrinken in diesem Jahr werde wie gewohnt stattfinden und für die Tombola am Schützenfest-Montag seien ausreichend Gewinne vorhanden. Hier wurde der Vorschlag eingebracht, dass Gewinnlisten künftig über die diversen Kanäle veröffentlicht werden, damit etwaige Gewinne nicht verfallen. 

Geschäftsführer Holger Bahs berichtete, dass die Verträge mit den Bands und unserem Festwirt erfolgreich geschlossen wurden. So wird uns Hoffnung Hünsborn auch in diesem Schützenjahr begleiten und nach erfolgreicher Premiere im letzten Jahr konnte Tante Käthe wieder für Schützenfest-Sonntag gewonnen werden, ehe am Montagabend erstmals die Band T-Time with Lukas unsere Schützenhalle zum Beben bringen wird. 

Hauptkassierer Sebastian Göldner berichtete anschließend über die Mitgliederentwicklung des Schützenvereins Müllenbach. Auch er berichtete von dem bereits beschriebenen Problem, dass in der dreijährige Zwangspause während der Corona-Zeit kaum neue Mitglieder aufgenommen werden konnten. Er verkündete aber dennoch eine solide Mitgliedsstärke von 932 Mitgliedern. 
Eine erfreuliche Innovation wird es in diesem Jahr bei den Mitgliederkarten geben: die neuen Mitgliedskarten im praktischen Checkkarten-Format. Für diese Kosten konnte Sebastian Göldner erfolgreich einen Zuschuss des Landes NRW beantragen, wodurch dem Verein keine Kosten für die Herstellung dieser Karten entstehen – eine zukunftsweisende und nachhaltige Lösung für den Verein.  

Um die Vereinskasse für dieses Jahr nicht zu strapazieren, hat der Leiter der Hallenkommission, Torsten Kehlbreier, einen recht überschaubaren Plan für das bevorstehende Jahr vorgestellt. Es sollen lediglich Flächen der Außenfassade sowie die Innenwände unserer Schützenhalle gestrichen werden. Außerdem stünde die turnusmäßige Abnahme der Notbeleuchtung an. 
Ein größeres Projekt sei bereits in der Vorbereitung: Das im Jahr 2021 erworbene Sektionaltor soll nun in der Freitheke eingebaut werden. Dies erfordere viel Personal und schweres Gerät, da hierfür ein Stahlträger eingezogen werden müsse. 

Einen sehr positiven Bericht in Bezug auf das Ostereierschießen und das Osterfeuer 2023 konnte Leiter der Schießkommission, Axel Wernscheid, vorlegen. Der Ostersamstag war insgesamt ausgesprochen gut besucht und viele Schützen legten am Schießstand an, um die begehrten Ostereier zu „erschießen“. Genehmigungen für Schießbahnen und den Vogel seien beantragt oder bereits genehmigt, dem Vogelschießen und Knöppeschießen stehe somit nichts im Weg.  
Zudem konnte die Schießkommission personell positive Entwicklungen vermelden, da mehrere Kommissionsmitglieder die entsprechenden Scheine erfolgreich absolvierten, was einen reibungslosen Schießablauf gewährleiste. 

Genehmigungen für die Umzüge konnte Hauptmann Thomas Schenk bereits einholen. Erfreut konnte Thomas Schenk ankündigen, dass sich zwei neue Bewerber für das Offizierskorps zur Wahl stellen würden. 

Die Vorbereitungen für das Festbuch laufen auf Hochtouren. So wurde bereits das Königsinterview geführt, die ersten Berichte geschrieben und viele Anzeigen eingeholt. In diesem Zuge dankte der Leiter der Festbuchkommission, Christoph Isenburg, den fleißigen Anzeigen-Einholern, die besonders nach den Corona-Jahren eine schwierigere Aufgabe hätten, da viele Firmen doch noch unter den wirtschaftlichen Bedingungen leiden würden. 
Wichtig war dem Kommissionsleiter zu erwähnen, dass auch in dieser Kommission dringend Nachwuchs gesucht wird. Die Aufgaben werden immer vielfältiger und aufwändiger, personell rücke aber auch hier leider zu wenig nach. 

Thorsten Klein, Leiter der Kinderkommission, teilte mit, dass sowohl das Kinderhoffest als auch die Kinderbelustigung stehen und wie gewohnt stattfinden werden. Die beliebten Tüten für die Kinderbelustigung können dank der Unterstützung der Firma Selbach und vieler Sachspenden auch in diesem Jahr wieder kostenlos an alle Kinder verteilt werden. Somit könne die wichtige Jugendarbeit auch in diesem Jahr wieder in vollem Ausmaß aufrecht gehalten werden.  
 
Unser Vogelbauer Felix Niehaus bestätigte, dass der Vogel kurz vor der Fertigstellung sei. Durch eine beträchtliche Pappelholz-Spende des Forstbetriebs Reinhard Dinstühler sei für die nächsten Jahre ausreichend Pappelholz vorhanden. Der Vogel freut sich bereits auf die Vogeltaufe und auf die Anwärter auf die Königswürde am Schützenfestsonntag. 

Ein freundlicher Gruß kam von der Böllerkommision, auch unsere Kanone wurde genehmigt und sei damit einsatzbereit. Es wird also wie jedes Jahr traditionell geweckt! 

Einen kurzen Einblick in seiner bisherigen Regentschaft gab seine Majestät Louis der II. aus dem Hause Gerlach. Als sehr erfreulich stellte er die Auf- und Annahme im Dorf dar. Ein großer Dank ging an seinen treuen Hof, mit dem er den Getränkeverkauf auf dem „Anknipsfest“ erfolgreich absolviert hatte. Auch die Weihnachtsbaumaktion wurde von seinem Hof und ihm begleitet. Ein weiteres Projekt stehe noch aus, berichtete er. Als seine Hofarbeit werde er sich der Installation der Videoüberwachung am Schießstand widmen, damit dieser den aktuellen Anforderungen der Behörden gerecht werde. Als Dank an alle Unterstützer gab es dann die Königsrunde – Sambucca, der Königsschnaps 2023. 

Nach einer kurzen Pause erfolgten die Berichte der Kassenprüfer, hier gab es erwartungsgemäß nichts zu beanstanden. Turnusmäßig schied der diesjährige Kassenprüfer, Oberfähnrich Tobias Hollmann, aus und nach einstimmiger Wahl wurde in Olt. a.D. Thomas Voss einen Kassenprüfer für das nächste Jahr gefunden.  

Anschließend konnte ein Antrag, welcher satzungskonform schriftlich 14 Tage vor der Generalversammlung eingereicht worden war, mit der Versammlung besprochen werden. Dieser Antrag beinhaltete eine Änderung in Bezug der Beitragsfreiheit für langjährige Mitglieder sowie eine Änderung der automatischen Ehrenmitgliedschaft. In der aktuellen Satzung sei es vorgesehen, so führte der erste Vorsitzende Christoph Pietschmann aus, dass ein Mitglied mit 50 Jahren Mitgliedschaft automatisch zum Ehrenmitglied ernannt und automatisch beitragsfrei gestellt werde. Er hielt fest, dass der Antrag eine Satzungsänderung und damit eine außerordentliche Generalversammlung bedürfe. 
Innerhalb der Versammlungen entstand in der Folge eine konstruktive Diskussion, in der sich viele Schützenbrüder einbrachten, Argumente dafür und dagegen ausgetauscht und durchaus kreative und neuartige Ideen vorgeschlagen wurden, mit denen sich der Vorstand beschäftigen wird. Nach einigen Diskussionen konnte sich die Versammlung auf einen Kompromiss bezüglich der Abschaffung der automatischen Ehrenmitgliedschaft und der Anhebung der Beitragsfreiheit auf 60 Jahre Mitgliedschaft einigen. Mit 92% stimmte die Versammlung für eine außerordentliche Generalversammlung im Herbst, wo über diese zwei Satzungsänderung abgestimmt werden wird.   

Nach der etwas längeren Debatte um den Antrag, kam es nun zu den Ergänzungswahlen. Hofmarschall Max Haack stellte sich zur Wahl als Mitglied der Schießkommission. Unter Applaus wurde er einstimmig gewählt. Für die Offiziere standen in diesem Jahr sogar zwei Anwärter zur Wahl: Robin Brinkmann und Sebastian Diesterbeck. Beide Anwärter wurden einstimmig gewählt und von der Versammlung willkommen geheißen. 

Der letzte Tagesordnungspunkt galt dem Thema „Verschiedenes“. Es wurde die Frage gestellt, ob sich der Schützenverein eine Videoübertragung des Königs- und Knöppeschießen befasse. Aufgrund des beschriebenen Kostendrucks gäbe es hierfür aber aktuell keine konkreten Pläne zur Realisierung.  
Zuletzt wurde noch auf das Fußballturnier am 22.05.2023 hingewiesen, für das noch aktive Fußballer und Mannschaften gesucht werden. 

Um 19:45 Uhr schloss der erste Vorsitzende Christoph Pietschmann die Generalversammlung 2023 und bedankte sich für die rege Teilnahme und die offene Diskussion.