Schützenfest

Gute Nerven und ein Quäntchen Glück: Mike Radermacher ist neuer Schützenkönig in Müllenbach

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Nach einem spannenden und nervenaufreibenden Schießen um die Königswürde in Müllenbach hat Mike Radermacher um 17.10 Uhr mit dem 62. Schuss den „ Bussard zum Unnenberg” aus dem Kasten geholt. Er regiert nun für das kommende Jahr mit seiner Gattin Miriam das Müllenbacher Schützenvolk.

Bei angenehmen Temperaturen machten sich zu Beginn des Tages fast 330 Schützen um 8 Uhr – geweckt von 4 Böllerschüssen der Dicken Berta- auf den Weg, König Udo I. von seiner Königsresidenz abzuholen. Diese stattliche Anzahl aufgeweckter Männer verwandelte das Dorf in ein grünes Mützenmeer und bot gleichzeitig einen würdigen Rahmen für die Beförderung von zwei Offizieren: Die Fähnriche Bastian Hollmann und Daniel Kühnel wurden in den Rang des Leutnants gehoben. Nach der Stärkung bei den Majestäten folgte ein kurzer Marsch über die Vogelruthe und Schützenstraße zum Festplatz. Dort ließ Hauptmann Pack zunächst die Fahnen in die Festhalle einmarschieren und dann die Schützen zum Frühschoppen wegtreten. Leider hatte er die Offiziere und König Udo komplett vergessen, die nun auf verlorenem Posten auf dem Festplatz zurückblieben. Nach kurzen Irritationen konnte auch dieser Fauxpas behoben werden und dem zünftigen Frühschoppen stand nichts mehr im Wege. Die erfolgreichsten Schützen des letzten Jahres konnten die sehnsüchtig erwartete Schießauszeichnung entgegen nehmen. Bastian Hollmann gewann in diesem Jahr den Schützenpokal. Zahlreiche Abordnung befreundeter Schützenvereine aus Kierspe, Eckenhagen und Gummersbach gaben sich die Ehre und rundeten einen harmonischen Vormittag ab.

Der Festumzug um 15 Uhr wurde von zahlreichen Zuschauern am Straßenrand bejubelt und vom Musikverein Hoffnung Hünsborn, dem Musikzug der Feuerwehr Marienheide und dem Tambourcorps Einigkeit Werdohl musikalisch begleitet. Nachdem der „ Bussard zum Unnenberg” unter den Klängen von Waidmanns Heil an seinen letzten Bestimmungsort gelangt war, eröffneten die Ehrenvorsitzenden Horst Esser und Udo Herrmann das Königsvogelschießen. Was nun folgte, war ein Wechselbad der Gefühle. Von den anfänglichen fünf Schützen (Martin Heist, Stefan Vollmar, Erich Wernscheid, Stefan Bahne und Dirk Schenk) stiegen zwei Aspiranten nach drei Runden aus und ein weiterer Schütze nahm sich eine Auszeit. Nun standen sich lediglich Stefan Bahne und Dirk Schenk gegenüber. Kurze Zeit später stieg Erich Wernscheid wieder in den Wettkampf ein. Danach erklang ein weiterer bekannter Name aus dem Lautsprecher: Mike Radermacher. Alle Beteiligten wollten den Vogel aus dem Kasten schießen und das Holz splitterte reihenweise durch die Luft. Jeder Schuss konnte der Letzte sein. Nachdem Stefan Bahne den Bussard derart getroffen hatte, dass dieser kopfüber im Kasten hing, wurde es vor jedem Schuss totenstill auf dem Festplatz. Alle fieberten mit. Kurz nach fünf Uhr setzte Mike Radermacher mit seinem fünften Schuss den vorläufigen Höhepunkt des diesjährigen Schützenfestes.