Einen Tag, nachdem Patrick Berges die Königswürde in Müllenbach errungen hat, folgte ihm Robin Halbach als Kinderschützenkönig von Müllenbach. Beide Majestäten wohnen in Dannenberg und werden nun von Zuhause aus über ihr Herrschergebiet hinabschauen können. Zuvor galt es, einen wahren Schießmarathon zu absolvieren. Zehn Jungen im Alter von 10 bis 13 Jahren hatten sich vor halb elf in die Anwärterliste eintragen lassen. Pünktlich startete das Schießen auf den farbenfrohen Gipsvogel in 10 Metern Entfernung. Noch konnte keiner der Jungen, aber auch der Kinderfestkommission und Offiziere ahnen, welcher Marathon vor ihnen lag. Nach gut 1 ½ Stunden wurde das Luftgewehr gewechselt, aber die Munition schien dem Vogel nichts auszumachen. Was nun folgte, war schier unbeschreiblich. Mehrere Begutachtungen des Vogels seitens der Kommission, zahlreiche Kommentare und gut gemeinten Hinweise, die ein ganzes Festbuch füllen könnten, handwerkliche Nacharbeiten am Vogel: alles führte nicht zum erwünschten Erfolg. Es dauerte tatsächlich bis 15:10 Uhr – also fast 4 ¾ Stunden nach Beginn des Schießens, als Robin Halbach die letzten Teile des Kindervogels aus dem Kasten holte. Die ersten Klänge des heran nahenden großen Festumzuges waren bereits auf dem Festplatz zu hören, als die Absperrungen des Kindervogelschießens weggeräumt wurden. Somit wurde der verdiente Einzug der Nachwuchsmajestät ein wenig verschoben und nach den Beginn der Kinderbelustigung auf dem Festplatz verschoben. Zu seiner Königin wählte Robin Halbach Florine Betat aus Müllenbach aus.